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Recruiting-Studie: Zuverlässigkeit für Führungskräfte wichtigste Eigenschaft von Bewerbenden

Managerinnen legen Wert auf Verantwortungsbewusstsein, Manager hingegen auf Kritikfähigkeit der Bewerbenden

Köln, 22.09.2022 – Aus Sicht der Führungskräfte gewinnen Unternehmenswerte in Verbindung mit der Frage, inwieweit diese mit den Charaktereigenschaften eines Bewerbenden übereinstimmen, für die HR an strategischer Relevanz. Laut einer Umfrage des HR-Softwareanbieters Cegid bejaht eine deutliche Mehrheit von fast 90 % eine wertebasierte Unternehmenskultur, an welcher sie Bewerbende messen können. Dabei zeigt sich eine deutliche Diskrepanz zwischen Managerinnen und Managern.

Frauen delegieren, Männer kontrollieren
Im Werte-Ranking belegt „Zuverlässigkeit“ (64 %) mit großem Abstand den ersten Platz, gefolgt von „Verantwortungsbereitschaft“ (35 %) und „Kreativität“ (30%). Dieses Werteprofil sollten Kandidaten mindestens erfüllen, so diese eingestellt werden wollen. 46 % der Managerinnen legen dabei besonders großen Wert auf „Verantwortungsbereitschaft“ (Männer 24 %). Das deutet darauf hin, dass Frauen eher dazu bereit sind, Aufgaben zu delegieren. Demgegenüber neigen männliche Führungskräfte insbesondere dazu, „kritikfähige“ Bewerbende (34 %, Frauen 16 %) einzustellen. Das wiederum lässt erahnen, dass männliche Manager sehr kontrollorientiert arbeiten. „Perfektionismus“ (8 %), „Humor“ (10 %) und „Optimismus“ (12 %) finden sich hingegen auf den letzten Plätzen des Werte-Rankings.

89 % bekennen sich zum Vorhandensein von Unternehmenswerten
Geschlechterübergreifend stimmen 89 % der Führungskräfte darin überein, dass die Unternehmenskultur in ihren Betrieben fest definierte Werte vorweist. 42 % sehen dabei eine eindeutig mit Werten ausdefinierte Corporate Culture. Demgegenüber äußerten sich 47 % dahingehend, dass Unternehmenskultur und Unternehmenswerte weitestgehend („eher ja“) in ihren Betrieben vorhanden sind.
Dabei nehmen weibliche Führungskräfte das Vorhandensein von Unternehmenswerten offensichtlich differenzierter wahr als ihre männlichen Kollegen: Lediglich 38 % der Frauen bekennen sich zur eindeutigen Existenz von Unternehmenskultur und -werten, während 46 % der Männer mit einem deutlichen „Ja“ darauf antworten, ob in ihrem Unternehmen eine wertebasierte Unternehmenskultur definiert wurde.

Methodik der Studie
Im Auftrag von Cegid befragte das Marktforschungsunternehmen Appinio in einer repräsentativen Studie im Juli 2022 deutschlandweit 100 Führungskräfte und 400 Arbeitnehmer aller Geschlechter im Alter von 18 bis 65 Jahren.