Talentmanagement

Soft Skills: Diese fünf Eigenschaften müssen HR-Manager 2021 mitbringen

13 Januar 2021

5 min

Neue Technologien und die Digitalisierung haben gerade in diesem Jahr mit dem Ausbruch der Corona-Pandemie an Bedeutung gewonnen, denn sie ermöglichen Mitarbeitern, bequem von Zuhause aus zu arbeiten und trotzdem mit ihrem Team und ihren Vorgesetzten in Verbindung zu bleiben. Dieser Umbruch geht jedoch an Personalverantwortlichen nicht spurlos vorüber, da die Art und Weise, wie in der virtuellen Welt gearbeitet, kommuniziert und interagiert wird, andere Management- und Führungsfähigkeiten erfordert – erst recht, wenn Personalverantwortliche und Mitarbeiter räumlich voneinander getrennt sind. Das ruft individuelle Eigenschaften, Fähigkeiten und Werte, die sogenannten Soft Skills, auf den Plan. Sie ergänzen die Hard Skills – also klar mess- und überprüfbare Faktoren – wie der berufliche Werdegang oder fachliches Know-how. 

 

Essentielle Soft Skills für erfolgreiche HR-Manager 

Soft Skills sind in der eigenen Persönlichkeit verankert, können aber auch erlernt und geschult werden. Erklimmt eine Führungskraft beispielsweise den nächsten Schritt auf der Karriereleiter, bedeutet das automatisch, Fähigkeiten, Wissen und Kompetenzen weiterzuentwickeln und an der neuen Arbeitsumgebung auszurichten. Nach Ausbruch der Corona-Pandemie standen viele Manager und Führungskräfte vor ähnlichen Herausforderungen. Das zeigt auch die aktuelle Arbeitsmarktstudie des Personaldienstleisters Robert Half: So sind mehr als ein Drittel (36 Prozent) der befragten Führungskräfte der Ansicht, dass Soft Skills für den Umgang mit den pandemiebedingten Belastungen und Unsicherheiten einen größeren Stellenwert einnehmen werden. Eben jene Soft Skills gilt es also zu fördern, um Teams effizient zu führen, zu betreuen und zu motivieren. Auf fünf kommt es dabei ganz besonders an. 

 

  • Aktives Zuhören 

Aktives Zuhören bedeutet, sich voll und ganz auf sein Gegenüber zu konzentrieren, Emotionen nachzuvollziehen und angemessen zu reagieren. Virtuell ist das jedoch oftmals schwierig: Zum einen erfordert die Kommunikation via PC, Tablet und Co ein bewusstes Fokussieren, schließlich lässt man sich in einem persönlichen Gespräch mit einem Mitarbeiter kaum von E-Mails, Social-Media-Benachrichtigungen oder Familienmitgliedern ablenken. Auch entfallen nonverbale Signale wie die Körpersprache – gerade, wenn man beispielsweise durch eine instabile Internetverbindung ohne Videochat-Funktion nicht in seinem Gegenüber lesen kann.  

Für Personalverantwortliche heißt aktives Zuhören in diesem Fall, erreichbar zu sein und ein offenes Ohr zu haben, wenn das Team sie am meisten braucht. Hier geht es nicht darum, sofort eine Antwort auf alle Fragen parat zu haben, sondern darum einen sicheren Raum zu schaffen, in dem Mitarbeiter offen äußern können, was ihnen auf dem Herzen liegt – einschließlich ihrer Frustration bedingt durch die aktuelle Situation. 

 

  • Empathie

Empathie ist die Fähigkeit, sich emotional in andere Menschen hineinzuversetzen und die Dinge aus ihrer Sicht zu sehen. Für die einen ist Empathie eine Selbstverständlichkeit, andere benötigen an dieser Stelle Übung. Kein Wunder, denn nach wie vor gilt im Berufsleben häufig der Grundsatz, Privates von Beruflichem zu trennen. Allerdings ist es in einem virtuellen Arbeitsumfeld sehr wichtig, auch auf persönlicher Ebene miteinander in Kontakt zu treten, sich auszutauschen sowie Verständnis und Mitgefühl zu zeigen. Dementsprechend kommt Personalverantwortlichen die Aufgabe zu, auch das seelische Wohlbefinden ihrer Mitarbeiter zu berücksichtigen.  

Einfühlsam zu sein, ist also keine Schwäche – ganz im Gegenteil. Empathische Führungskräfte, die ein besonderes Gespür für ihre Mitarbeiter entwickeln und auf sie eingehen, sorgen für ein von Respekt geprägtes Verhältnis auf Augenhöhe, das Mitarbeitern das Gefühl gibt, ein wertvoller Bestandteil des Teams und des Unternehmens zu sein. 

 

  • Kommunikation

Eine effiziente, transparente Kommunikation ist in Zeiten der Corona-Pandemie unerlässlich, um Teams zu führen und sie im Homeoffice nachhaltig zu motivieren. Selbst wenn Personalverantwortliche verunsichert sind, sind sie ihrem Team eben jene Transparenz und eine kontinuierliche Kommunikation schuldig. Dazu gehört zum einen, dass jeder Mitarbeiter weiß, auf welche Ziele und Prioritäten er sich im neuen Jahr fokussieren sollte. Zum anderen ist es für Führungskräfte wichtig, zu wissen, wie die Stimmung unter den Mitarbeitern ist, um eventuelle Probleme und Diskrepanzen zeitnah beheben zu können und natürlich ein offenes Ohr für Sorgen zu haben – trotz oder auf Grund der großen Distanz. Das darf gerne auch im Team geschehen.  

 

  • Zusammenarbeit 

Zusammenarbeit am Arbeitsplatz berücksichtigt vor allem die Ideen, Fähigkeiten und Erfahrungen jedes einzelnen Mitarbeiters im Team, denn dann lassen sich Prozesse und Ziele besser aufeinander abstimmen und Ziele schneller erreichen. Auch der Team Spirit profitiert davon erheblich. Es gibt viele Facetten der Zusammenarbeit, die jedoch zunehmend komplexer werden, wenn jeder von einem anderen Ort aus an verschiedenen Projekten, Initiativen und Strategien mitarbeitet.  

Für Personalverantwortliche und HR-Manager bedeutet das, 2021 noch mehr Wert auf die Zusammenarbeit im Team zu legen und jeden einzelnen zu ermutigen, dass er auf jeder Unternehmensebene etwas bewirken und Innovationen vorantreiben kann. Dabei gilt es allerdings zu beachten: Damit Teams erfolgreich sind, müssen Manager entsprechende Regeln und Erwartungen festlegen, damit alle Teammitglieder auf dieselben Ziele hinarbeiten.  

 

  • Agiles Lernen 

Menschen, die über ein hohes Maß an Lernagilität verfügen, suchen und lernen aus neuen Erfahrungen und wenden diese Lektion entsprechend an, um neuen Herausforderungen erfolgreich zu begegnen. Ähnlich wie bei anderen Soft Skills ist diese Agilität eine Haltung, die von Managern und Führungskräften die Bereitschaft erfordert, neue Dinge zu lernen und neue Ansätze zu testen, um To-Dos effizient zu erledigen oder neue Ergebnisse zu erzielen – selbst wenn die ersten Versuche schiefgehen. Stattdessen steht dabei im Vordergrund, sich auf die Zukunft zu fokussieren und die „Wir haben das immer schon so gemacht“-Mentalität abzulegen.  

Während agiles Lernen ähnlich wie Zusammenarbeit viele verschiedene Dimensionen hat – wie beispielsweise mental oder bezogen auf Mitmenschen oder Veränderungen an sich – zahlt jede auf andere Soft Skills ein. Wer also agil lernt, ist auf dem besten Weg, auch diese zu meistern.  

 

 

Es gibt ein schönes Sprichwort: Wenn das Leben dir Zitronen reicht, dann mach Limonade daraus. Dieses Prinzip lässt sich auch auf neue Management- und Führungsfähigkeiten anwenden, die Personalverantwortliche 2021 zu besseren Managern machen und sie auf neue Herausforderungen während und nach der Corona-Pandemie vorbereiten. Ein weiteres Plus: Diese Fähigkeiten sind nicht nur entscheidend für die Führung von effizienten und erfolgreichen Teams, sondern auch eine Investition in die eigene berufliche und persönliche Entwicklung.  

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