Talentmanagement

Neue Trends in der Fortbildung und im Kompetenzmanagement

11 Dezember 2019

4 min

Fortbildungen werden für Unternehmen immer wichtiger. Laut einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) geben die deutschen Unternehmen jährlich rund 33,5 Milliarden Euro für die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter aus. Im Schnitt investieren Betriebe dazu 17 Stunden pro Jahr und Mitarbeiter. Die Weiterbildungskosten pro Kopf liegen bei rund 1.067 Euro. Lediglich knapp 15 Prozent der deutschen Unternehmen bieten keine Weiterbildungen an. Die größten aktuellen Trends sind die Weiterbildung über Fortbildungsplattformen und Webinare, sowie die zentrale Erfassung des Weiterbildungsbedarfs und Erfolgs durch die Personalabteilung mithilfe von Webinar Anbietern. 

 

Fortbildungen: Zahlen und Fakten 

Wie wichtig Fortbildungen für Unternehmen sind, zeigt auch ein Blick auf konkrete Beispiele: Internet-Riese Amazon kündigte Mitte des Jahres an, 700 Millionen Dollar in Weiterbildungsmaßnahmen zu investieren. Bosch wiederum hat in den vergangenen fünf Jahren mehr als eine Milliarde Euro in Weiterbildungen investiert. 

Die jährliche Weiterbildungsrate in Unternehmen steigt dabei seit Jahren an: Investierten im Jahr 2010 nur 44 Prozent aller Firmen in die Fortbildung ihrer Angestellten, waren es 2013 bereits 52 Prozent und 2014 54 Prozent. Gerade für kleine Unternehmen, die ihre Mitarbeiter nur schlecht entbehren können, gilt jedoch weiterhin: Fortbildungen müssen meist nebenbei erledigt werden. Dementsprechend flexibel sollten die Weiterbildungsmöglichkeiten sein. 

 

Die großen Trends: Online-Fortbildungen und Webinare 

Webinare und andere Online Fortbildungsmaßnahmen gehören inzwischen beim Thema Weiterbildung zum Standard und sind aktuell der größte Trend im Kompetenzmanagement. Das liegt unter anderem auch daran, dass Teilnehmer bei Webinaren dank spezieller Webkonferenz-Software an einer über das Internet durchgeführten, interaktiven Präsentation teilnehmen können. Die Veranstaltungen werden daher manchmal auch als Live-Webinare bezeichnet, um sie von bereits vorher aufgezeichnetem Content – beispielsweise simplen, abrufbaren Videopräsentationen – abzugrenzen. 

Der große Vorteil hierbei für die Angestellten: Webinare bieten hohe Flexibilität, können von Zuhause aus besucht werden und sparen auch dem Arbeitgeber Ressourcen und Geld. Die HR-Abteilung wird dabei immer mehr vom Verwalter zum Gestalter, sollte den Angestellten also möglichst proaktiv und professionell eine große Anzahl an Fortbildungsmaßnahmen über das Netz anbieten. Nur so können die besten Mitarbeiter langfristig gehalten und die Produktivität gesteigert werden. Essenziell dafür ist jedoch die Zusammenarbeit mit einem guten Webinar Anbieter. 

Effektive Fortbildungsplattformen sind außerdem entscheidend für den Lernerfolg der Teilnehmer. Denn der Trend für Unternehmen geht hier eindeutig zum Meistern der Digitalisierung mithilfe einer Vielzahl von digitalen Seminaren und Angeboten. Das Schulungs- und Compliance Management wird bei einem guten Anbieter in einer zentralen Anwendung erfasst, sodass Personaler die Weiterbildung optimiert planen, Weiterbildungstrends antizipieren und Ergebnisse konsolidieren können. 

Web Based Trainings, E-Books und Learning per App runden die Weiterbildungsmaßnahmen für die eigenen Mitarbeiter ab und sorgen dafür, dass neu erlernte Inhalte nicht wieder in Vergessenheit geraten. Gerade auch für die Personalabteilungen in Unternehmen sind diese Fortbildungsmaßnahmen inzwischen essenziell. 

Ein weiterer klarer Trend: Die Mitarbeiter gewinnen immer mehr an Bedeutung. Der Fokus in Unternehmen liegt aufgrund der aktuellen Entwicklungen am Arbeitsmarkt verstärkt auf lebenslangem Lernen und der Förderung bereits vorhandenen Personals. Insbesondere in Deutschland herrscht nach wie vor akuter Fachkräftemangel. Gerade kleine und mittlere Unternehmen geben daher im Schnitt mehr Geld pro Kopf für Fördermaßnahmen der eigenen Mitarbeiter aus als große Konzerne. 

Wichtig bei all der Weiterbildung: Der Fokus sollte immer auf die praktische Anwendung der erlernten Inhalte gelegt werden. Auch hier liegen die Mitarbeiter also im Fokus. Studien legen nahe, dass nur 36 Prozent der Teilnahmen an Weiterbildungen konkrete Veränderungen in der alltäglichen Arbeitspraxis mit sich bringen. Hier muss die Personalabteilung dafür sorgen, dass neu erlernte Inhalte im Job auch angewendet werden können. Weniger Fokus sollte dagegen auf eine Erfolgskontrolle gelegt werden: Diese sorgt nachweislich für mehr Druck und weniger Erfolge bei den Mitarbeitern. Wer das Gelernte dagegen im Arbeitstag einsetzt, wird vom Lernenden bald zum Experten. 

 

Von den Trends profitieren 

Um all diese Trends mit ihren Zielen zu erreichen, muss zunächst die HR-Abteilung selbst für das E-Learning bereit gemacht werden. Es gilt für das Personalmanagement, hier mit gutem Beispiel für andere Mitarbeiter voranzugehen: Das Besuchen von Webinaren ist Pflicht, sodass die Digitalisierung auch in der HR-Abteilung gelebter Alltag sein sollte. Nur so können Human Resource Manager zu den Experten und Ansprechpartnern beim Thema Webinaren und Online Learning zählen. Digital Recruiting und digitale Personalakten, um nur zwei Beispiele zu nennen, sollten zum Standard werden. Danach gilt es außerdem, die Mitarbeiter zur Weiterbildung zu motivieren. Einer der größten Fehler: Webinare und andere Weiterbildungsmaßnahmen lediglich als Kostenpunkt zu sehen. Der Trend geht eindeutig zur verstärkten Mitarbeiterförderung und immer häufiger erwarten junge und alte Talente eine dementsprechend moderne Einstellung ihrer Unternehmen zum Thema Fortbildungsplattformen im Netz. Diese Einstellung ist entscheidend, um die eigene Belegschaft für die zukünftigen Herausforderungen im Unternehmen und am Markt zu rüsten.